Aug. 172009
 

Seit 2006 ist Critical Mass in Wien und anderen Städten österreichischen Städten (wieder) regelmässig aktiv.  Von der medialen Öffentlichkeit hierzulande (bisher leider) meist unbemerkt, treffen sich beispielsweise in Wien Monat für Monat einige hundert RadfahrerInnen zur Protestfahrt durch die Innenstädte. Dabei wird für die Rechte des unmotoriserten Verkehrs im öffentlichen Raum demonstriert. Nach wie vor werden RadfahrerInnen gegenüber dem Autoverkehr benachteiligt, gerade in Wien – und das, obwohl Radfahren zum Klimaschutz beiträgt und obendrei nicht nur gesund, sondern auch die schnellste Art der Fortbewegung in der Stadt ist.

Gerade in Wien ist derartiger Protest notwendig:  abgesehen von einigen prestigeträchtigen Alibiaktionen der SPÖ gibt es nach wie vor unzählige Radwege, die im Nirvana enden, zu wenige Abstellplätze und bei Straßenneubauten werden die mit muskelkraft betriebenen Zweiräder selten berücksichtigt.

„Critical Mass“ ist (neben dem Engagement in Fahrradclubs wie Argus) eine Form, ein Zeichen gegen die Auto- zentrierte Verkehrspolitik zu setzen. Obendrein macht es auch noch Spaß, wenn Hunderte Menschen quer durch Stadt radeln, unter anderem auf Straßen, die sonst den PKWs und LKWs vorbehalten bleiben.

Die nächste Gelegenheit zum Mitmachen bietet sich in Wien am kommenden

Freitag, den 21.August ab 16:30 Uhr am Schwarzenbergplatz (Hochstrahlbrunnen)
Abfahrt pünktlich um 17 Uhr

Mai 272009
 

Gestern, da rückten die Wiener Grünen mal endlich wieder mit einer innovativeren und halbwegs mutigen Idee heraus: nach Ihren Vorstellungen soll eine Tageskarte für die Öffis einen Euro kosten (siehe derStandard.at) , selbst Jahreskarten sollten nach Ihrem Modell nur 100 EUR kosten. Ein sinnvoller Vorschlag in Zeiten, in den wir schleunigst etwas für die Umwelt und zur finanziellen Entlastung der Menschen tun sollten. Leider sind die Grünen in Sachen Finanzierung des Modells dann weit weniger mutig: „die Stadt wird sich das schon leisten können“ ist halt ein bissi zu wenig. Warum sagt man nicht: Verkehrsbudget von Inidividual-, zum öffentlichen Verkehr umschichten? Oder warum keine Citymaut für alle Innenbezirke? Gerade dort ist der öffentliche Verkehr so gut ausgebaut, dass jeder Autofahrer dafür blechen soll, wenn er zu bequem auf „Öffis“ umzusteigen.

Die Autofahrerpartei SPÖ hingegen überraschte ihn Ihrer Reaktion wenig: „Rein populistisch“ hiess es da bloss. Klar, denn der Vorschlag passt halt nicht zur beschlossenen Preiserhöhung von fast 10% für Fahrscheine ab Juni.  Das es durchaus auch anders ginge, weiss die SPÖ mit Sicherheit. Aber leider beschränkt sie sich ja schon seit Jahrzehnten aufs Verwalten der Stadt, ist für eine angeblich „progressive“ Partei bemerksenwert konservativ in Ihren Entscheidungen und hat offensitlich ziemlich Angst davor, einmal etwas Neues, sinnvolles auszuprobieren.