Aug 172009
 

Seit 2006 ist Critical Mass in Wien und anderen Städten österreichischen Städten (wieder) regelmässig aktiv.  Von der medialen Öffentlichkeit hierzulande (bisher leider) meist unbemerkt, treffen sich beispielsweise in Wien Monat für Monat einige hundert RadfahrerInnen zur Protestfahrt durch die Innenstädte. Dabei wird für die Rechte des unmotoriserten Verkehrs im öffentlichen Raum demonstriert. Nach wie vor werden RadfahrerInnen gegenüber dem Autoverkehr benachteiligt, gerade in Wien – und das, obwohl Radfahren zum Klimaschutz beiträgt und obendrei nicht nur gesund, sondern auch die schnellste Art der Fortbewegung in der Stadt ist.

Gerade in Wien ist derartiger Protest notwendig:  abgesehen von einigen prestigeträchtigen Alibiaktionen der SPÖ gibt es nach wie vor unzählige Radwege, die im Nirvana enden, zu wenige Abstellplätze und bei Straßenneubauten werden die mit muskelkraft betriebenen Zweiräder selten berücksichtigt.

„Critical Mass“ ist (neben dem Engagement in Fahrradclubs wie Argus) eine Form, ein Zeichen gegen die Auto- zentrierte Verkehrspolitik zu setzen. Obendrein macht es auch noch Spaß, wenn Hunderte Menschen quer durch Stadt radeln, unter anderem auf Straßen, die sonst den PKWs und LKWs vorbehalten bleiben.

Die nächste Gelegenheit zum Mitmachen bietet sich in Wien am kommenden

Freitag, den 21.August ab 16:30 Uhr am Schwarzenbergplatz (Hochstrahlbrunnen)
Abfahrt pünktlich um 17 Uhr

Jul 162009
 

Was der Rechnungshof jetzt aufgedeckt hat, kann wohl kein ehrlicher Steuerzahler in Österreich verstehen: das Finanzministerium hat, über die Bundesfinanzierungsagentur, jahrelang mit Steuergeldern spekuliert. Gerechtfertigt wird das damit, dass diverse Ratingagenturen die entsprechenden Papiere gut bewertet hätten. Jetzt hat man, wie zahlreiche österreichische Gemeinden zuvor, dadurch eine Menge Geld verloren. Geld, das, um es noch einmal zu erwähnen, den entsprechenden Herrschaften – meist aus der ÖVP- Reichshälfte stammend – nicht gehört, sondern dass sie im Auftrag der Steuerzahler bestmöglich verwalten sollten. Gut investiert wäre das Geld beispielsweise, wenn man es in eine Reform des Bildungswesens gesteckt oder in Forschung investiert hätte.

Als Optimist könnte man jetzt darauf hoffen, dass eine grundsätzliche Debatte darüber losgetreten wird, ob der Staat mit Steuergeld spekulieren darf. Als Realist weiß man, dass diese ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden wird – und weiter die neoliberale Gier, auch im Staatswesen, vorherrschen wird.

[Update 18.7.] Wie unter anderem die Presse berichtet, hat die dem BMF unterstellte Agentur sogar extra „Spielgeld“ zum Zweck der Spekulation an den Finanzmärkten aufgenommen.  Gerade unter schwarzen Finanzminstern haben diese „Spiele“ stark zugenommen. Angesichts dieser Enthüllungen fühlt man sich an den Ausspruch von SP- Edlinger erinnert, der damals gemeint hatte, eher würde er einen Hund auf eine Wurt aufpassen lassen als  die ÖVP auf das Budget. Rückblickend muss man sagen: er hatte (und hat) Recht!

Mai 242009
 

Vorgenommen habe ich es mir bereits seit einiger Zeit. Doch jetzt, da muss es sein. Denn wir leben in spanenden Zeiten, Zeiten voller Umbrüche, Ungewissheiten, offener Fragen. Vieles läuft falsch in unserem kleinen Land namens Österreich, vieles läuft aber auch falsch auf unserem kleinen Planeten namens Erde. Andere Entwicklungen machen wiederum Hoffnung darauf, dass sich etwas zum Positiven ändern kann. Zum Beispiel, das Obama jetzt schon einige Monate Präsident der USA ist. Sicher, sein Stern wird rückblickend betrachtet nicht so hell gestrahlt haben wie sich das viele von uns jetzt wünschen. Aber immerhin, ein Präsident der ernsthaft reden will, anstatt zu schießen, der Brücken bauen möchte anstatt sie in die Luft zu sprengen. Österreich versinkt derweil im Sumpf des Populismus, und (fast) alle machen munter mit.

Ich will künftig kommentieren, was um uns herum so passiert, meine Sicht auf die Dinge da draussen darlegen. Ich mach mir zwar keine Illusionen, das dies irgend etwas verändern wird, aber zumindest versuchen sollte ich es.