Mai 052013
 

Die Wahl in Salzburg ist geschlagen. Abgesehen davon, dass die Grünen, wie zuvor in Tirol, massiv gewinnen konnten, lässt sich auch – wieder einmal – etwas anderes aus dem Ergebnis ablesen:

Entweder sitzen in den den Büros der Meinungsforschungsinstitute hauptsächlich Menschen, die ihren Beruf verfehlt haben, oder aber – aus meiner Sicht wahrscheinlicher – die Veröffentlichung von Umfragen kurz vor Wahlen – trägt massiv zur Beeinflussung der Menschen bei.

Das lässt sich aus der Diskrepanz aus Umfrageergebnis und Wahlergebnis ableiten: in der GALLUP- Umfrage vom 28. April lag die SPÖ bei 29% und die ÖVP bei 28%. Im Wahlergebnis dagegen erhält die ÖVP 29,5% und die SPÖ 23,5%.

Und das ist nur der aktuellste Fall von Fehleinschätzung, den sich die Meinungsscharlatane geleistet haben – auch bei der vergangenen Wahl des Kärntner Landtages wurde anderes prophezeit, als dann eintrat.

Selbstverständlich muss denkenden StaatsbürgerInnen klar sein, dass Meinungsumfragen nicht viel mehr als Kaffeesudleserei ist: schließlich ist es die eine Sache, was Menschen bei Umfragen den Interviewer antworten, eine völlig andere, was sie dann in der Wahlzelle ankreuzen.

Was Meinungsumfragen allerdings tatsächlich sein können: ein Mittel zur Manipulation: so werden innerhalb von Parteien oft Ergebnisse von Meinungsumfragen in Umlauf gebracht, die die eigene Partei eher in einem schlechteren Licht dargestellt, um das Parteifussvolk „zum Laufen“ zu bringen. Viel wichtiger aber noch: Wahlumfragen – insbesondere kurz vor der Wahl – beeinflussen mit Sicherheit viele Menschen, doch noch X zu wählen, weil Partei X laut Umfrage weniger Stimmen zu erwarten hat, obwohl sie sonst Partei Y gewählt hätten.

Da in Österreich ja die diversen Meinungsforschungsinstitute bekannterweise auch parteipolitisch punziert sind, beutetet dass, das Parteien auf diesem Weg gezielt manipulieren können.

Ich fordere daher ein Veröffentlichungsverbot von Wahlumfragen kurz vor Wahlen – beispielsweise einen Monat bis zwei Wochen vor einer Wahl – wie es in anderen europäischen Ländern wie etwa Frankreich oder Spanien bereits Usus ist.